„Eine sichere Bindungsentwicklung und das damit verbundene Urvertrauen wirken wie ein großer Schatz auf seiner anstehenden Reise.“
Karl Heinz Brisch
Karl Heinz Brisch
Stabile und sichere Bindungen von Kindern zu ihren Bezugspersonen und das damit verbundene Urvertrauen sind ein starker Ankerplatz mit einem lebenslangen positiven Effekt. Eltern wollen ihre Kinder aufrichtig lieben, sie beschützen, für sie da sein – dazu besitzen sie eine natürliche Kompetenz. Doch diese lässt sich nicht immer optimal umsetzen, manchmal fehlt es an Ressourcen, an Zeit, an „Nerven“ und auch an Kompetenz für eine stabile und vertrauensvolle Beziehung. Oft braucht es nur einige Anstöße – ein Schatz den es zu heben gilt. Es kann bereits in der Schwangerschaft, bei der Geburt und in frühester Kindheit zu (traumatischen) Erfahrungen kommen. Diese können zu lebensgeschichtlichen Verletzungen führen, die das Tau (Bindung) zum sicheren Ufer lösen. Dysfunktionale Beziehungen müssen erkannt und lösungsorientiert bearbeitet werden. Der Schlüssel dazu liegt in der Bindungspsychotherapie.
An wen richtet sich Bindungspsychotherapie?
An alle Eltern, Pflegeeltern, Erziehenden, sowie Pädagog*innen.
Auf welcher Grundlage fußt die Bindungspsychotherapie?
Sie vereint wissenschaftliche Erkenntnisse, der Psychotherapie, der Neurowissenschaften, der Neurophysiologie, der Pädagogik und der Entwicklungspsychologie.
In welchen Fällen kann Bindungspsychotherapie eingesetzt werden?
Überall dort wo es um die Bindung zwischen Bindungspersonen und Kindern geht. Das kann bereits mit der Geburt beginnen, wenn bei Problem- oder Frühgeburten Stresssituationen entstanden sind und erstreckt sich bis ins Teenageralter. Sie hilft bei Entwicklungs-, Angst-, Kontakt-, Ess- oder Schlafstörungen. Sie hilft in der Pubertät, wenn das Kind sich abnabelt. Sie geht Wutausbrüchen auf den Grund und hilft gegen Symptome einer Bindungsstörung wie Bettnässen, Verhaltensauffälligkeiten, Zwängen und Ticks.
Mit meiner jahrelangen Erfahrung im Bereich der frühkindlichen Entwicklung begleite ich die Reise Ihres Kindes zu einem selbstbewussten und lebensbejahenden Erwachsenen.
Kann die Bindungspsychotherapie auch bei Schulproblemen oder traumatischen Belastungen, wie einem Todesfall in der Familie helfen?
Ja. Sie hilft überall dort, wo die kindliche Seele unter Stress steht bzw. Traumata erlitten hat.
Welche Methoden kommen zur Anwendung?
Der Schlüssel zur Überwindung von Problemen in der Beziehung zwischen Bindungsperson und Kind liegt in der Feinfühligkeit und Achtsamkeit. Damit kann man die Signale eines Kindes interpretieren, und so angemessen darauf reagieren. Das fördert die Bindung und Entwicklung des Kindes.
Ist Bindungspsychotherapie nur etwas für Kinder?
Nein. Auch Erwachsene brauchen stabile Bindungen zu anderen Menschen. Bindungsängste, Kontakt- oder Beziehungsschwierigkeiten von Eltern, ausgelöst durch Traumata, können sich auf die Kinder übertragen. Bindungspsychotherapie ist daher eng mit der Traumatherapie verbunden. Nähere Informationen finden Sie hier.
John Bowlby